25.02. SG Überruhr gewinnt beim Favoriten in Mönchengladbach
Mit einem überraschenden 23:22 (12:10) Erfolg kehrt die SG Überruhr vom Tabellensechsten Borussia Mönchengladbach zurück. Damit hat das Team von SG Trainer Sebastian Vogel den Abstand zum Nichtabstiegsplatz auf drei Punkte verkürzt.
Coach Sebastian Vogel, der kurzfristig noch auf Torwart Jakob Skolik und Linksaußen Nico Birkenstock verzichten musste, nominierte Nils Waldrich als Ersatz für Jakob Skolik nach. Der A-Jugendliche Philipp Thomas bekam auf der Linksaußen-Position von Beginn an das Vertrauen des Trainers ausgesprochen.
In der 5. Minute führten die Überruhrer 3:1, der Start in die Partie war vollends gelungen. Bis zum 4:6 in Minute 16 schien alles nach Plan zu laufen. Doch ein 4:0-Lauf der Borussia und eine Zeitstrafe gegen den stark agierenden Toni Koenemann brachten die Gäste aus dem Konzept. Wieder war es ein 4:0-Lauf, dieses Mal allerdings für die Gäste. Thomas (2x), Gregory und Rolf sorgten für die erneute 2-Tore-Führungkurz vor dem Pausentee.
Mit 12:10 aus SGÜ-Sicht ging es in die Kabine. Das Spiel war hart umkämpft, hitzig, aber zu keiner Zeit unfair. Als beim Stand von 15:15 das zweite Time-Out der Gäste erfolgtem waren noch 18 Minuten zu spielen und eine packende Schlussphase kündigte sich an.
Die Vorgaben von Coach Sebastian Vogel wurden gut umgesetzt, dennoch gelang es den aufopferungsvoll kämpfenden Gästen nicht, sich vorentscheidend abzusetzen. 13 Minuten vor Schluss landete Fabian Graef in einer Abwehraktion unsanft auf dem Boden, zog sich eine klaffende Platzwunde zu und wurde zur großen Überraschung aller mit einer 2-Minuten-Strafe versehen. Den daraus resultierenden Strafwurf verwandelte Lucas Feld sicher, bis zum 19:19 konnten die Gastgeber ein ums andere Mal den Führungstreffer egalisieren. 2 7-Meter-Tore von Sieberin und ein Rückraumtor von Everts und die damit verbundene 22:19-Führung sollte aber auch 6 Minuten vor Schluss keine Vorentscheidung bedeuten.
Moritz Krumschmidt, mit 5 Toren bester Schütze der Borussen, verkürzte 3 Minuten vor Schluss auf 21:22. Auch den 5. Siebenmeter verwandelten die Gäste im Anschluss sicher und sorgten wieder für einen Zwei-Tore-Vorsprung. Als Lucas Feld 53 Sekunden vor Schluss das 22:23 erzielte begann auf der Tribüne das große Bangen - zumindest für die circa 50 mitgereisten Fans aus Überruhr, die das Team lautstark unterstützten. Die Jungs von der Ruhrhalbinsel waren im Ballbesitz, aber auch in Unterzahl. Dass die Borussia noch einmal den Ball bekommt, war klar, zu viel Zeit war noch auf der Uhr. Bei drohendem Zeitspiel wurde 20 Sekunden vor Schluss leider kein Tor erzielt, mit 19 Sekunden auf der Uhr nahm Borussia-Coach Tobias Elis sein letztes Time-Out. Er ging natürlich auf Risiko und brachte den siebten Feldspieler. Doppelte Überzahl für die Borussia, sie wollten unbedingt das Unentschieden erzielen. Doch die aufopferungsvoll kämpfenden Gäste aus dem Ruhrgebiet hatten etwas dagegen. Nach einem Querpass auf den sonst starken Moritz Krumschmidt gelang es der Essener Defensive so viel Druck aufzubauen, dass dieser den Ball verlor und die Essener 5 Sekunden vor Schluss bereits jubelnd in der Halle hüpften. Nach Abpfiff brachen dann die Dämme, mit 23:22 wurde der Favorit geschlagen, der Abstand auf die Nichtabstiegsplätze verkürzt und noch eine Portion Selbstvertrauen getankt.
"Es ist ein unglaublich gutes Gefühl, ein knappes Spiel für sich zu entscheiden. Auch wenn wir in den letzten Minuten nicht unbedingt das Glück auf unserer Seite hatten, haben wir an unseren taktischen Vorgaben festgehalten und die Borussen immer wieder unter Druck gesetzt. Ein Sonderlob geht an unsere Kreisläufer Toni Koenemann und Lars Kürten, die beiden haben nicht nur in der Defensive einen hervorragenden Job gemacht, sondern waren auch im Angriff ein entscheidender Faktor."
Auch Christian Ridder verdiente sich Bestnoten zwischen den Pfosten.
Nach der Karnevalspause am kommenden Wochenende folgen zwei Heimspiele für die Essener. Am 09. März gastiert der TV Lobberich, am 16. März die Zweitvertretung des TV Aldekerk.
Für die SGÜ spielten: Ridder, Waldrich - Sieberin (6), Krüger (4), Everts, Thomas (je 3), Kürten, Steinhauer (je 2), Eller, Gregory, Rolf (je 1), Graef, Keller, Koenemann.